Ragui der Hahn
Heute bin ich schon früh wach geworden, da das Krähen von Ragui in meine Ohren eingedrungen ist, während ich noch meinen federleichten Träumen nachhing. Jeden verwichtelten Morgen, wenn die Sonne ihre ersten Strahlen aussendet, macht er solch ein Spektakel und niemand hat die geringste Ahnung, warum diese alte Lurchzunge das ständig tut.
Wir haben doch auch Augen und können selber sehen, ob der Tag schon angebrochen ist, oder nicht. Und eines kann ich euch versichern, so früh will das kaum einer von uns wissen! Zum Glück lebt dieser alte Dungbräter ja weiter weg, da ich ansonsten ja mein eigenes Morgenkonzert nicht mehr hören könnte.
Heute trifft sich dieser Weckruf aber ganz gut, da ich mal kurz bei Spitzer und Leinia vorbeifliegen muss. Ich will mal sehen, was es für neue Nachrichten von der Nordseite des Regenbogensees mitzubringen gibt. Dumm ist aber wieder mal heute Morgen, dass ich schon wieder mein Frühstück selber besorgen muss und es ist ja nicht nur das Frühstück!
Mir fehlt auch die liebevolle Dekoration von Arle und den ihren: die Blätter unter der Nahrung; die Kastanienhälften, die sie mit Wasser füllen, damit sich die Gäste nicht groß welches suchen müssen; die Blütenranken, die sie immer in die Bäume hängen. Aber leider sind die Blaumeisen ja noch immer unterwegs.
Da fällt mir auch noch ein, euch wird es vielleicht verwirren, dass das Datum nicht zu den Ereignissen passt, wie sie im Buch beschrieben sind. Was aber daran liegt, dass ihr die Zeit anders zählt als wir. Warum das so ist, müsst ihr schon Bickamuck oder Armana fragen, ich bin ja kein Wissenswichtel, sondern nur eine einfache Nachrichtensammlerin – und zwar jetzt eine sehr hungrige!
Keine Sorge, daran werde ich aber sofort etwas ändern. Seht ihr die lecker aussehenden Beeren, die da drüben an dem Strauch herabhängen? Genau, das wird mein Frühstück sein. Während ich mich daran gütlich tue, wünsche ich euch ebenfalls ein federleichtes Frühstück und sage Tralala, bis zum nächsten Flöt
F. Platsch