Von Nachwuchs und Felsenbirnen
gerade haben wir unser Beisammensein beendet, da Lussuel und Floto wieder weiter mussten, weil gleich die Jungvögel zu ihnen kommen wollten. Sie hatten vor, mit ihnen heute dem Lupa in westliche Richtung zu folgen und die Schlucht die hinauf zum Rabenhorn führte mit ihnen gemeinsam zu erkunden. Dort gab es Pflanzen, die nur da wuchsen und das dortige Höhlensystem würden die Kleinen auch sicherer in Begleitung der beiden Altvögel erkunden.
Limpau wollte mich noch weiter zu den Sümpfen begleiten und hatte die Bartmeise gebeten, Makea auszurichten, dass er danach zu ihr zurückkehren würde. Lussuel und Floto kämen sowieso bei der Weide vorbei, die das Zuhause von Makea und ihrer Familie war, sodass dies kein Umweg für sie darstellen würde. So erhoben der Grünfink und ich uns in die Lüfte und flogen nach Osten, den Sümpfen entgegen.
Ich merkte schon nach kurzer Zeit, dass es meinen Begleiter in den Flügeln juckte. Nein, nicht vor Parasiten, sondern wegen des Drangs sich zügellos im Himmel zu bewegen. Das konnte schnell bei uns geschehen wenn die Luft klar war, die Sonne mild auf uns herabschien und wir in angenehmer Begleitung flogen. In kürzester Zeit entbrannte zwischen Limpau und mir ein Wettstreit, wer wohl der beste Flieger von uns beiden wäre.
Ich hatte zwar den eindeutigen Vorteil, dass meine Flügelspannweite die seine ein gutes Stück übertraf, er jedoch war um einiges wendiger, als ich es war. Ich möchte aber ausdrücklich betonen, dass dies nicht mit meinem Alter in Zusammenhang steht! Wenn ihr euch noch daran erinnert, haben er und Makea eine Horde von Jungvögeln, die sie zu dieser Beweglichkeit brachten.
Ihr braucht gar nicht solche ungläubigen Gesichter zu machen! Glaubt ihr denn wirklich es wäre einfach, vier wilden Jungvögeln zu folgen? Natürlich haben sie in der ersten Zeit nichts anderes im Sinn als zu picken sowie fangen und verstecken zu spielen. Das kann einen schon an den Rand der eigenen Kräfte bringen und wenn am frühen Abend dann alle ihre Schlafflügel über ihre Köpfe legen, sind es nicht immer die Jungvögel, die zuerst im Land des Traumwichtels angelangt sind!
Nach einer Weile erreichten wir japsend den Tapapota, der sich aus südlicher Richtung seinen Weg zum Regenbogensee bahnte. Es war der gleiche Fluss, dem Arle und Gego vor einiger Zeit folgten, als sie von den Bergen in unser Tal hinab geflogen waren. Er floss um diese Jahreszeit träge dahin, wurde aber zu Anfang des Jahres immer zu einem reißenden Gewässer, wenn weiter oberhalb der Schnee zu schmelzen begann.
Da er immer ausreichend Wasser mit sich führte, gedieh in seiner Umgebung auch jede Pflanze prächtig. Die Wassertropfen des vom Kliff herabstürzenden Wasserfalls, die sich hier auf fast alles legten, trugen das ihrige dazu bei. Limpau landete gerade vor mir in einem Strauch, von dessen Ästen kleine blaue und dunkelviolette Früchte hinabhingen.
„Floto hat mir vorhin noch gesagt, das seien Felsenbirnen und die würden hier überall wachsen. Er meinte sie wären süß und hätten einen interessanten Beigeschmack, wir sollten sie mal kosten, wenn wir auf sie stießen!“, meinte der Grünfink und nahm unmittelbar darauf eine dieser kleinen Apfelförmigen Früchte in den Schnabel, die er dann darin genussvoll zerkleinerte.
Ihr werdet sicherlich verstehen, dass ich ihn nun unterstützen muss, weswegen ich für heute meinen Flöt beende und euch noch einen Beerenreichen Tag wünsche. Ach ja, und mir fällt gerade noch ein, dass ich zurzeit die bereits geschriebenen Flöts, oder Blogs wie ihr sie nennt, etwas überarbeite. In der Vergangenheit hatte ich so viele Dinge zu erledigen, dass die Berichterstattung ein wenig darunter gelitten hat, sodass ich dies jetzt nach und nach korrigiere. Unter www.papolupatal/amselnachrichten.de könnt ihr die euch ja nochmal durchlesen, wenn ihr wollt. Bis Blog 023, „Wer kommt denn da?“, bin ich bereits gelangt und jetzt warten die Felsenbirnen auf mich. Tralala
F. Platsch